THEMEN

Tick, tack, tick, tack…
Auf die innere Uhr hören – Einblicke in unsere biologische Steuerung

Die „innere Uhr“ gibt nicht nur bei uns Menschen den Rhythmus für viele Körperfunktionen vor. Schlafen, essen, wachen, alles Leben folgt einem stetigen inneren Rhythmus. Offenbar steuern die gleichen Gene in der gesamten belebten Natur diese biologische Uhr – eine bahnbrechende Erkenntnis, die 2017 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde.

Warum aber in der Medizin? Wären Tag und Nacht also egal, dann würden viele Erkrankungen und Symptome wohl kaum in Abhängigkeit von der Tageszeit gehäuft oder verstärkt auftreten. In den letzten Jahren sind vermehrt Untersuchungen vorgenommen worden, die sich auch mit der Chronopharmakologie beschäftigen, also mit dem Einfluss der Tageszeit auf die Wirksamkeit von Medikamenten.

Ältere Menschen in der Apotheke

Wenn die Arznei nicht mehr rutschen will …
Schluckhindernisse, die bei älteren Menschen die Therapietreue ungünstig beeinflussen können

In einer alternden Gesellschaft nimmt die Zahl der Menschen, die ihre Arzneimittel nur noch mit Schwierigkeiten schlucken können stetig zu. Krankheiten können das Schlucken stören, eine Dysphagie kann aber auch von Medikamente ausgelöst werden. Altersbedingte Schluckeinschränkungen führen leicht dazu, dass die Arzneimittel-Einnahme mühsam wird, einer der Hauptgründe, warum ältere Patienten und Patientinnen die Therapietreue oft nur noch schwer einhalten können.

 Morgens, mittags, abends eine …
Verbesserung der Therapietreue bei älteren Menschen

Viele Menschen schaffen es auf Dauer nicht, ihre Medikamente immer zuverlässig ein zu nehmen. Geriatrische Patientinnen und Patienten leiden oft an alters- oder krankheitsbedingten Einschränkungen, die ihnen die Adhärenz noch zusätzlich erschweren. Grundlage des Medikationsmanagements ist jedoch die zuverlässige und bestimmungsgemäße Arzneimittel-Einnahme. Patienten und Patientinnen mit einem hohen Risiko für Non-Compliance können gezielt angesprochen und wirkungsvoll in ihrer Adhärenz unterstützt werden.

Selbstmedikation für die Generation 60 +
Geriatrisches Grundlagenwissen und alterstypische Besonderheiten

Der Anteil älterer Menschen wird in Deutschland deutlich zunehmen. Seniorinnen und Senioren sind in der Arzneimittelberatung aber nicht einfach nur „ältere Erwachsene“. Es ist hilfreich, einige Besonderheiten zu kennen.

  • Besonderheiten der Arzneitherapie im Alter
    Der Alterungsprozess beeinflusst viele Vorgänge im Körper, die für die Arzneimitteltherapie eine wichtige Rolle spielen. Alterstypische Erkrankungen können dazu führen, dass gängige OTC-Mittel kontraindiziert sind. Durch die Polypharmazie erhöht sich das Risiko für Wechselwirkungen. Davon können auch Arzneimittel betroffen sein, die häufig in Selbstmedikation empfohlen werden.
  • Die Grenzen der Selbstmedikation bei älteren Patienten
    Die Grenzen der Selbstmedikation bei den verschiedenen Indikationen zu erkennen, gehört zu den wichtigsten Aspekten einer guten Beratung. Gerade bei Senioren und Seniorinnen ist es von Bedeutung zu wissen, bei welchen Beschwerden eine Abklärung durch einen Arzt einer Selbstmedikation vorzuziehen ist.
  • Husten, Schnupfen, Heiserkeit
    Erkältungen gelten im allgemeinen als Bagatell-Erkrankungen. Bei Senioren und Seniorinnen kann sich jedoch beispielsweise ein „harmloser“ Erkältungshusten zu einer langwierigen chronische Erkrankung ausweiten. Das Risiko, dass Erkältungskrankheiten nicht mehr vollständig ausheilen steigt noch an, wenn die Atemwege durch Erkrankungen vorgeschädigt sind, die im Laufe des Lebens erworben wurden.
  • Alterstypische Schlafprobleme
    Gerade ältere Patienten und Patientinnen klagen häufig über Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen. Physiologische Alterungsvorgänge können daran beteiligt sein. Es kommen aber auch pathologische Veränderungen in Betracht. Im Alter steigt die Gefahr, dass Schlafprobleme zusätzliche Risiken nach sich ziehen.
  • Verdauungstrakt
    Probleme im Verdauungstrakt können vielfältige Ursachen haben. Hinter den Beschwerden können beispielsweise typische Altersbeschwerden, ernsthafte Erkrankungen oder Arzneimittel bezogene Probleme stecken. Die Abgrenzung der Beschwerden ist oft schwierig und nicht in allen Fällen ist eine Selbstmedikation möglich oder sinnvoll. Gerade im Ausscheidungsprozess kann es zu altersbedingten Gesundheitsstörungen kommen, die durch eine Selbstmedikation behandelt werden sollen. Bei Senioren und Seniorinnen ist es mit einem Griff zum Antidiarrhoikum oder zum Laxans oft nicht getan.

Frauen in Medizin, Beruf und Gesellschaft

Frauen werden anders krank als Männer oder werden Männer anders krank als Frauen?

Praxisrelevante Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden auf vielen gebieten thematisiert. Die Pharmakokinetik und die Pharmakodynamik beschäftigen sich mit geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Verstoffwechselung von Arzneistoffen. Die Gesundheitsberichtserstattung belegt Versorgungsunterschiede bei Männern und Frauen mit Verordnungsdaten. Ein guter Überblick über den aktuellen Wissenstand ist für eine geschlechtsspezifische Betrachtungsweisen in der Arzneimittelversorgung empfehlenswert.

Arzneimittel – Mother’s Little Helper

Sinnvoller Arzneimittelgebrauch oder Arzneimittelmissbrauch?

Die Anforderungen, die heute an Frauen gestellt werden, werden immer höher. Auch in der Berufswelt nimmt der Leistungsdruck stetig zu. Die Leitbilder für Frauen in Familie und Freizeit werden ständig anspruchsvoller, die damit verbundenen Zielvorstellungen immer schwieriger zu erreichen. Frauen suchen nach Hilfen, um den ständig wachsenden Ansprüchen zu entsprechen. Viel eher als Männer greifen sie zu Arzneimitteln: „Mother’s Little Helper“ zum Beispiel zum Einschlafen, zum Erreichen einer Traumfigur oder zum Entspannen nach einem anstrengenden Berufstag.

„A little yellow pill“ zaubert eine rosarote Brille, wenn es einmal gar nicht mehr laufen will.
Die Grenzen zwischen einem sinnvollen Arzneimittelgebrauch und dem Arzneimittelmissbrauch sind fließend und oft nur schwer zu ziehen.

Wechseljahre natürlich und angenehm gestalten‎

Etwa 30 Jahre nach der Pubertät erfahren Frauen die zweite große hormonelle Umstellung ihres Körpers, die Wechseljahre. Dem Klimakterium, wie diese Lebensphase in der Fachsprache genannt wird, begegnen einige Betroffene mit unsicheren Gefühlen. Sicher, die Wechseljahre sind zwar ein biologischer Einschnitt, aber niemand muss unter den hormonell bedingten Veränderungen des Körpers und der Psyche leiden.

Frauen-Netzwerke
So bringt Frau ihre Interessen an den Mann!

Netzwerke von Männern und Frauen heben sich sehr voneinander ab. Ziele und Ausrichtung männlicher und weiblicher Netzwerke unterscheiden sich oft deutlich. Männer nutzen Netzwerke als Kletterhilfe für berufliche Erfolge in viel größerem Maße als für Frauen. Weltweit tätige Serviceklubs, wie Rotary, Lions oder Round Table sind vielfach nicht paritätisch besetzt. Männer in Führungspositionen sind immer noch deutlich häufiger als Frauen Mitglied in Wirtschafts-, Industrie- oder Businessclubs. Frauen sollten für die Karriere stärker netzwerken – so sagt man jedenfalls. Erfolgreiches Networking nicht schwer. Und außerdem kann frau es lernen.

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