Bei den Vereinten Nationen wird aktuell ein Thema verhandelt, das längst überfällig ist: Soll das Alter offiziell als Diskriminierungsgrund anerkannt werden? Ich sage Ja! Unbedingt! Denn Altersdiskriminierung – auch bekannt als Ageismus – ist Realität. Tag für Tag. Und sie betrifft nicht nur Einzelne, sondern uns alle als Gesellschaft.

Ältere Menschen treten immer mehr in den Hintergrund, sie werden in der Wahrnehmung durch die Zivilgesellschaft unsichtbar und unscharf!
Was ist Ageismus?
Ageismus – vergleichbar mit Sexismus oder Rassismus – beschreibt die Diskriminierung aufgrund des Alters. Oft beginnt er schleichend: Menschen werden nicht mehr ernst genommen, für inkompetent gehalten oder aus Gesprächen und Entscheidungen ausgeschlossen.
🔹 Ältere erhalten keine Kredite mehr!
🔹 Sie zahlen höhere Versicherungsprämien
!
🔹 Werden von Fortbildungen ausgeschlossen!
🔹 Und in Medien oft nur noch als „Kostenfaktor“ oder Problemfall dargestellt!
Das kann nicht sein!
Alter wird mit Mangel gleichgesetzt
In vielen Köpfen ist Altern negativ besetzt: Schwäche, Abhängigkeit, Stillstand. Dabei geht dabei oft verloren, dass das Alter genauso Raum für Weiterentwicklung, Selbstbestimmung und Teilhabe bietet. Viele ältere Menschen erleben Ausgrenzung, werden infantilisiert oder ignoriert – besonders in Bereichen wie Bildung, Arbeit oder Gesundheitswesen. Und das oft unbewusst, aber mit realen Folgen. Besonders bitter: Ageismus kann auch nach innen wirken – wenn Menschen selbst anfangen zu glauben, sie seien zu alt, um dazuzulernen, mitzureden oder etwas zu verändern. Studien zeigen: Die Altersdiskriminierung hat zugenommen.
Höchste Zeit für Veränderung
Es geht nicht nur um warme Worte – wir brauchen klare politische Entscheidungen und ein gesellschaftliches Umdenken. Denn Lösungen ohne Menschen über 60? Das ist nicht nur ungerecht – es ist irrational.
Forderungen
✅ Ageismus als Diskriminierungsgrund im Grundgesetz und im AGG!
✅ Lebenslanges Lernen für alle – auch an Hochschulen
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✅ Altersübergreifende Gruppen und Formate!
✅ Repräsentanz älterer Menschen in Medien und Entscheidungsprozessen!
✅ Klare Strukturen und Budgets für Teilhabe auf kommunaler Ebene
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✅ Ausbau des Digitalpakts Alter!
✅ Gegen die Spaltung: Alt und Jung gehören zusammen!
Neue Altersbilder braucht das Land
Wir brauchen neue Narrative. Nicht das Bild vom „defizitären Alter“, sondern eines, das Vielfalt und Entwicklung auch im späteren Leben anerkennt. Wir müssen miteinander leben – nicht in Alterskohorten denken. Wir wünschen uns Plattformen für den Austausch über das eigene Älterwerden. Projekte, die Generationen verbinden. Und eine Gesellschaft, in der Alter kein Ausschlusskriterium, sondern ein geschätzter Lebensabschnitt ist.
Jetzt ist die Zeit zu handeln!
„Auf uns kommt es an“ ist mehr als ein Motto – es ist ein Aufruf.
An Politik, Medien, Institutionen. Aber auch an jede und jeden Einzelnen.
🔁 Sprechen wir über Ageismus.
📢 Machen wir ihn sichtbar.
🧩 Und gestalten wir eine Gesellschaft, in der niemand wegen seines Alters an den Rand gedrängt wird.
Denn: Alt sein heißt nicht leise werden – sondern mitgestalten.
Quellen:
Podiumsdiskussion auf dem 14. Deutschen Seniorentag, Mannheim:
Auf uns kommt es an – Altersbilder neu denken, Diskriminierung stoppen!
Mannheimer Erklärung, Worauf es ankommt, Erklärung der BAGSO und ihrer Mitgliedsverbände zum 14. Deutschen Seniorentag 2025
Bilder:
© Gerd Altmann, Francesco Nigro / Pixabay