Unterstützung von Senioren in der Digitalisierung dringend erforderlich

Senioren wurden durch Corona abgehängt – Digitale Hilfestellungen dringend nötig

Mehr als zehn Jahre lang lief das digitale Leben älterer Menschen ganz analog. Ab März 2020 war schlagartig alles anders. Corona legte plötzlich von jetzt auf gleich alles auf Eis. Das stellte Senioren und Seniorinnenvor extreme Herausforderungen. Die digitalen Möglichkeiten, die ältere Menschen bis dahin genutzt haben waren ganz besonders betroffen. Mal funktioniert das WLAN nicht, mal sind Dateien unauffindbar, auch ein lockeres Kabel kann jemanden, der mit der Technik wenig oder gar nicht vertraut ist, vor unüberwindliche Hürden stellen.

Zu Coronazeiten entwickelte sich aber vor allem die Einsamkeit zu einem großen Problem. Das Internet kann fehlenden Kontakt zu weit entfernt lebenden Kindern oder Enkeln überbrücken helfen. Aber dazu reichte die Digitalkompetenz dieser Personengruppe nicht aus. Ältere Menschen wurden schlicht weg abgehängt. Nur jeder dritte über 70-Jährige nutzte 2019 täglich das Internet, so eine Studie von ARD und ZDF. In der Corona-Krise hatte das plötzlich massive Folgen: Alleine zuhause und noch nicht einmal ein Videochat mit den Enkeln!

Senioren brauchen digitale Unterstützung

Senior*innen wurden durch die Coronakrise digital abgehängt



Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) investiert in eine bessere digitale Bildung für ältere Menschen. Unter Federführung der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen wurde das Projekt Deutschland sicher im Netz (DsiN) schon lange vor der Coronakrise aufgelegt.

„Unser Ziel ist, dass Seniorinnen und Senioren in allen Lebenslagen aktiv an der Gesellschaft teilhaben können“, so Staatssekretär Prof. Dr. Kastrop. „Der Digital-Kompass vermittelt älteren Menschen digitale Fertigkeiten, damit sie die Chancen der Digitalisierung nutzen können und zugleich vor den Risiken gewappnet sind. Gerade während der Coronavirus-Krise bieten vor allem digitale Kommunikationskanäle vielen älteren Menschen die Möglichkeit, ihre Beziehung zu Familie und Freunden lebendig zu halten. Insgesamt leistet das Projekt mit seinen vielfältigen Informations- und Dialogangeboten einen wichtigen Beitrag für mehr Lebensqualität, Selbstbestimmung und Partizipation im Alter,“ so ist es der Homepage der BAGSO zu entnehmen.

„Niemand darf abgehängt werden“, sagt Digital-Kompass Projektleiter Joachim Schulte von Deutschland sicher im Netz. „Mit der neuen Förderung werden wir Seniorinnen und Senioren im ländlichen Raum noch besser unterstützen können.“

Digital-Kompass Standorte bieten vielfältige Informations- und Dialogangebote für mehr Lebensqualität, Selbstbestimmung und Partizipation im Alter durch Digitalisierung.


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Autor: Elisabeth Thesing-Bleck

Elisabeth Thesing-Bleck brachte berufspolitisch in der Apothekerkammer Nordrhein eine neue zukunftsweisende Weiterbildungsmöglichkeit für Apothekerinnen und Apotheker auf den Weg, die „Geriatrische Pharmazie“. Sie nahm sie selbst am ersten Weiterbildungszyklus in Deutschland teil und wurde so zur „Geriatrischen Pharmazeutin“. Danach gründete die Fachapothekerin ihr Unternehmen ConceptionApo. Als freiberuflich tätige Referentin hat sie sich auf Fortbildungen mit geriatrischem Schwerpunkt spezialisiert. Die Seniorenexpertin schult vorzugsweise Pharmazeutisches Apothekenpersonal.

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