Um beim Beispiel Alkohol zu bleiben, Frauen nehmen bereits im Mund den Alkohol schneller auf als Männer und er wird bei Ihnen in der Leber langsam abgebaut. Das liegt daran, dass die Enzyme, die den Alkohol abbauen, bei Männern und Frauen unterschiedlich aktiv sind. Vergleichbare Unterschiede beobachten wir auch bei einigen Medikamenten.
Die Unterschiede zwischen den Körpern von Männern und Frauen haben ebenfalls einen Einfluss darauf, dass Medikamente unterschiedlich anschlagen können. Männer sind größer und schwerer. Sie haben mehr Muskeln, Frauen haben einen höheren Fettanteil im Gewebe. Dadurch verteilen sich einige Arzneistoffe im Körper von Männern und Frauen unterschiedlich. Das hat wieder Auswirkungen auf die Höhe des Blutspiegels, der bei gleicher Dosierung erreicht wird und damit auf die Wirksamkeit und den Eintritt der Wirkung. Und auch die Hormone Testosteron bei Männern und Östrogen bei Frauen können ebenfalls zu Wirkungsunterschieden beitragen. Wenn Frauen zum Beispiel über die Pille noch zusätzlich weibliche Hormone einnehmen und damit ihren natürlichen Blutspiegel der weiblichen Hormone erhöhen, dann kenn wir einige Medikamente, bei denen dann die Wirkungsunterschiede zwischen den Geschlechtern größer werden können. Für diese Patientinnen ist es sinnvoll, in der Apotheke danach zu fragen, ob das Medikament, dass man einnehmen will, anders wirken kann, wenn regelmäßig weibliche Hormone eingenommen werden.
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